München (epd)Alleine am Donnerstag seien mehr als 7.000 Asylsuchende in der bayerischen Landeshauptstadt angekommen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Bis donnerstags 15 Uhr seien es nur 3.200 Flüchtlinge gewesen. "Morgens ist seit einigen Tagen immer ruhiger, abends steigen die Zahlen dann immens", erläuterte der Sprecher. Seit Mitternacht seien weitere 400 Flüchtlinge mit Zügen am Münchner Hauptbahnhof angekommen.
Tausende Flüchtlinge
Eine Prognose, wie viele Flüchtlinge am gesamten Freitag in München ankommen, könne er nicht abgeben, betonte der Polizeisprecher. Die Einsatzkräfte wüssten immer erst ungefähr vier Stunden im Voraus, wie viele Flüchtlinge in München ankommen - also immer erst dann, wenn die Züge in Wien oder Salzburg Richtung München losfahren. Auch sei nicht absehbar, wie sich die Situation in den kommenden Tagen entwickle. "Wir sind mit Unterstützungskräften vor Ort, wie werden das weiterhin stemmen können, wenn die Flüchtlingszahlen nicht explodieren."
Derweil haben die österreichischen Behörden in der Nacht zu Freitag aus Sicherheitsgründen den ungarisch-österreichischen Grenzübergang der Autobahn 4 für den Verkehr gesperrt. Tausende Flüchtlinge hätten in der Nacht die Grenze passiert, bereits am frühen Morgen waren mehr als 3.600 Menschen in Nickelsdorf im österreichischen Burgenland eingetroffen, berichtete der Österreichische Rundfunk (ORF). Für den Freitag rechnen die Behörden mit weiteren Tausenden Asylsuchenden, die meisten von ihnen würden in Richtung Deutschland weiterwollen.
Über 39.000 Flüchtlinge
Seit vergangenen Samstag sind insgesamt über 39.000 Flüchtlinge am Hauptbahnhof angekommen - mehr als der Freistaat Bayern im ganzen Jahr 2014 aufgenommen hat. Dennoch ist die Hilfsbereitschaft gerade in München ungebrochen groß, die Menschen spenden Essen, Getränke und Hygieneartikel für die ankommenden Flüchtlinge.