"Zum ersten Mal können die Lorscher Grabungsobjekte, die bisher an verschiedenen Orten aufbewahrt oder ausgestellt wurden, dauerhaft an ihrem originalen Fundort besichtigt werden", sagte Rhein. Besucher können den "Wissensspeicher" ab kommenden Sonntag, dem Tag des offenen Denkmals, besichtigen.
Der Kulturminister hob die Bedeutung von Lorsch als Ort eines der besterhaltenen Gebäude der Karolingerzeit um 800 hervor, der Königshalle. Daneben sei das Kloster der wohl wichtigste Ort für die Vermittlung des Wissens aus der Antike ins Abendland im frühen Mittelalter gewesen.
12,5 Millionen Euro investiert
Für das Schau-Depot wurde ein Getreidespeicher auf dem Klostergelände umgebaut. Das Land investierte nach Rheins Angaben 1,2 Millionen Euro, hinzu kommen knapp 600.000 Euro vom Bund. Insgesamt wurde das Gelände des ehemaligen karolingischen Reichsklosters zum 1.250-jährigen Bestehen 2014 für 12,5 Millionen Euro von Stadt, Land und Bund neu gestaltet und erweitert.
Das zwischen Rhein und Odenwald liegende Kloster Lorsch wurde erstmals im Jahr 764 urkundlich erwähnt und 772 dem fränkischen König Karl geschenkt. Kaiser Karl der Große erhob es zu einem der wichtigsten Reichsklöster. Lorsch war ein Zentrum zur Umsetzung seines Bildungsprogramms, es hatte Schreibwerkstätten und eine bedeutende Bibliothek. Außerdem wurde das Kloster einer der größten Grundbesitzer im frühen Mittelalter. Nach seinem Niedergang im Spätmittelalter wurde das Kloster in der Reformationszeit von Kurfürst Ottheinrich von der Pfalz 1556/57 aufgelöst, die noch bestehenden Anlagen wurden im Dreißigjährigen Krieg von spanischen Truppen verwüstet.