Militärbischof Rink fordert UN-Schutzzonen in Syrien
Der evangelische Militärbischof Sigurd Rink fordert militärisch gesicherte Schutzzonen für Flüchtlinge in Syrien unter dem Dach der Vereinten Nationen. An solch einem UN-Einsatz zum Schutz für bedrohte Gruppen wie Christen und Kurden sollte auch Deutschland mitwirken. "Bei einem entsprechenden UN-Mandat wäre die Bundesrepublik geradezu verpflichtet, die Bundeswehr daran zu beteiligen", sagte Rink der Tageszeitung "Die Welt" (Dienstagsausgabe). Es sei ein "Trauerspiel, dass es dazu wegen des Zerwürfnisses zwischen den Großmächten USA und Russland nicht kommt".
Rink äußerte sich erneut kritisch zum zu Ende gehenden Einsatz in Afghanistan. "Hat dieser Einsatz mit mehr als 50 toten Bundeswehrsoldaten und über 5.000 traumatisierten Heimkehrern sowie dem unglaublich großen materiellen Aufwand sich wirklich gelohnt?" fragte er. "Derzeit kann man das noch nicht beantworten, aber ich sehe überall viel Stirnrunzeln", fügte Rink hinzu, der seit einem Jahr erster hauptamtlicher Militärbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist.
Aus seiner Sicht sollten die Fortschritte etwa im Bildungs- und Gesundheitssystem nicht kleingeredet werden. Dennoch stelle sich die Frage, ob Afghanistan nach 15 Jahren internationalem Einsatz wieder in die Herrschaft von Taliban und Drogenbaronen zurückfällt.