Mit dem Streik protestieren die Schulen gegen drastische Kürzungen der staatlichen Zuwendungen. "Wir erhalten nur noch 34 Prozent dessen, was uns zusteht", kritisiert Fahim.
Rund 33.000 Schüler sind betroffen, christliche wie auch muslimische. Der Streik wird begleitet von Demonstrationen, an diesem Freitag in Haifa. Bei einer Audienz für Israels Präsident Reuven Rivlin forderte Papst Franziskus am Donnerstag im Vatikan "eine angemessene Lösung" für das Problem.
Kürzt Erziehungsministerium Zuschüsse?
Seit fünf Jahren schwelt der Unmut der christlichen Schulen. "Seither kürzt uns das Erziehungsministerium schrittweise immer mehr Geld", sagt Pater Fahim. Bereits im Mai war es zu Demonstrationen in Jerusalem gekommen. "Es gab Treffen mit dem Präsidenten und mit Politikern, aber es tut sich nichts." Die meisten christlichen Schulen, die hohes Ansehen genießen, seien "älter als der Staat Israel", viele erhalten Spenden aus dem Ausland, außerdem müssen die Eltern der Schüler die Kosten mittragen.
Je stärker die staatliche Unterstützung gesenkt wird, desto teurer werden die Schulen. Im vergangenen Jahr erließ das Erziehungsministerium eine neue Regelung, die das Schulgeld beschränkt. "Beide Faktoren miteinander kombiniert", protestierte das römisch-katholische Patriarchat in Jerusalem, kämen "einer Todesstrafe für diese Schulen gleich".
Die Geistlichen fürchten um die Erziehung, die sich auf christliche Werte stützt, und um den Fortbestand der christliche Minderheit im Heiligen Land. "Was wir fordern, ist nicht mehr als gleiche Bedingungen für unsere Kinder und die Kinder in staatlichen Schulen", sagt Pater Fahim. Das Erziehungsministerium streitet Diskriminierungen ab. In einer Mitteilung heißt es, dass Israel alle "anerkannten aber nicht öffentlichen Schulen gleichberechtigt" unterstütze. Weder im letzten noch im neuen Schuljahr seien Zuschüsse für die christlichen Schulen gestrichen worden.