"Die Welt ist nicht so sehr im Blickfeld," sagte der Generalsekretär der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) mit Sitz in Wuppertal dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Die Diskussion sei stark auf deutsche Ereignisse und den Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken konzentriert. Mwombeki gehört auch dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an. Er wechselt im Januar zum Lutherischen Weltbund nach Genf, wo er Direktor der Abteilung Mission und Entwicklung wird.
Die Kirchen in Nord und Süd können nach Ansicht des 1960 geborenen Theologen und Wirtschaftswissenschaftlers viel voneinander lernen. So frage er sich als Afrikaner in Deutschland: "Warum redet man hier mehr über Kirche als über Gott und Jesus Christus?" Er wünsche sich, dass wieder mehr über Glauben gesprochen werde. Dabei dürfe es nicht nur um die gesellschaftliche Rolle der Religion gehen. Auch das Evangelium von Jesus Christus müsse zur Sprache kommen: "Wir dürfen nicht im Namen der Freundlichkeit unsere Botschaft verstecken."
Unverständlich ist für den promovierten Theologen, warum die ökumenischen Beziehungen zwischen Lutheranern, Reformierten und Unierten in Deutschland so schwierig seien. "Wenn Christen in einer Minderheitensituation sind, ist das ganz anders", sagte er. Auch das Festhalten am Beamtenstatus für deutsche Pfarrer trotz angespannter Finanzlage sei für ihn schwer nachvollziehbar: "Meiner Meinung nach ist der Beamtenstatus nicht unverzichtbar", erklärte Mwombeki. "Pfarramt geht auch anders." Der Tansanier hat in Deutschland aber auch Einiges schätzen gelernt. Dazu zähle die Organisations- und Diskussionskultur.