In einer gemeinsamen Erklärung, die die Mitglieder des "Runden Tischs der Religionen" am Samstag auf dem Augsburger Rathausplatz verlasen, heißt es: "Wir bitten alle Augsburger Bürgerinnen und Bürger, in ihrer Nachbarschaft, am Arbeitsplatz oder in der Schule im Fremden nicht den Fremden zu sehen, sondern den Mitmenschen zu entdecken und Grenzen zu überwinden."
Dem Augsburger Runden Tisch der Religionen gehören Protestanten und Katholiken ebenso an wie Juden, Muslime, Buddhisten, Aleviten und Russisch-Orthodoxe. Die Religionsvertreter äußerten sich besorgt darüber, dass in diesem Jahr in Deutschland bereits mehr als 200 Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte verübt worden seien. Sie zeigten sich einig darin, "dass die Menschen auf der Flucht unsere Mitmenschen sind und daher Anspruch auf unsere Solidarität und Hilfe haben".
Ihre Erklärung verlasen die Religionsvertreter vor Beginn der Augsburger Friedenstafel. Dabei treffen sich alljährlich zum Friedensfest Hunderte Augsburger, um Essen und Getränke zu teilen. Das Friedensfest wird seit 1650 jedes Jahr am 8. August gefeiert. Damals wurde den evangelischen Christen in Augsburg nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges die Religionsfreiheit gewährt.