Die Tamilenseelsorge im Bistum Essen hat die inzwischen 28. Wallfahrt veranstaltet. Viele Tamilen waren im Verlauf des von 1982 bis 2009 dauernden Bürgerkriegs aus ihrer Heimat Sri Lanka nach Europa geflohen. Für sie ist die Wallfahrt zum Gnadenbild der "Trösterin der Betrübten" nach Kevelaer inzwischen der Höhepunkt im kirchlichen Jahreskreis und ebenso wichtig wie der Marienwallfahrtsort Madhu in ihrer ursprünglichen Heimat. Den Gottesdienst leitete Bischof Joseph Ponnaiah aus dem sri-lankischen Batticaloa. Er betete für den Frieden in der Heimat.
Zur Wallfahrt der Tamilen kommen Gläubige katholischen und hinduistischen Glaubens nach Kevelaer, erklärte Priester Albert Koolen, der tamilische Gemeinden betreut. Die Mutterfigur der Maria habe auch bei den tamilischen Hindus einen hohen Stellenwert.
Die Tamilen sind ein im Süden Indiens und in Sri Lanka beheimatetes Volk. Es blickt auf eine mehr als 2.000 Jahre alte Geschichte zurück. In Deutschland leben aktuell rund 60.000 Tamilen. Zehn Prozent davon sind nach Angaben der Tamilenseelsorge Katholiken, 90 Prozent sind Hindus.
Die Wallfahrt der Tamilen ist in den 28 Jahren ihres Bestehens zur größten Einzelwallfahrt in der Marienstadt am Niederrhein geworden. Kevelaer ist wegen Marienerscheinungen im 17. Jahrhundert Wallfahrtsort. Mit etwa einer Million Pilger jährlich ist die kleine Stadt inzwischen der größte Wallfahrtsort im Nord-Westen Europas.