Er fürchte, dass durch die Bomben ein neuer Schauplatz der Gewalt entstehe, sagte Bedford-Strohm der Wochenzeitung "Die Zeit". Um der Aussöhnung zwischen Kurden und Türken eine Chance zu geben, müsse "die Gewalt von beiden Seiten sofort gestoppt werden".
Ein Stopp der Gewalt von türkischer und von kurdischer Seite sei auch "im Sinne der Flüchtlinge, die auf Schutz durch Kurden und Türken angewiesen sind", sagte Bedford-Strohm, der auch Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern ist. Da die Menschen im Nordirak nach wie vor in großer Gefahr durch die Terrorgruppe "Islamischer Staat" lebten, sei es die "vordringliche Aufgabe aller, diese Menschen zu schützen", sagte der Theologe.
Bedford-Strohm hatte im vergangenen September bei einer mehrtägigen Irak-Reise unter anderem mit Menschen gesprochen, die vor dem "Islamischen Staat" geflohen waren. Damals war er noch nicht Ratsvorsitzender, sondern ausschließlich Landesbischof. Angesichts des Terrors hatte er eine UN-Schutzzone für die verfolgten Christen und Jesiden gefordert und auch erklärt, dass Waffenlieferungen in die Region zum unmittelbaren Schutz der Menschen "leider wohl nötig" seien.