Jugendlichen Flüchtlingen sollen Praktika erleichtert werden

Ein 16-jähriger Flüchtling aus Eritrea steht am Fenster seines Zimmers in einer Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Nürnberg.
Foto: dpa/Daniel Karmann
Perspektive für junge Flüchtlinge: Das Tor zum Arbeitsmarkt werde ein Stück weiter geöffnet, sagt Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles.
Jugendlichen Flüchtlingen sollen Praktika erleichtert werden
Junge Flüchtlinge sollen künftig leichter ein Praktikum machen können. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch in Berlin, die Regelung abzuschaffen, wonach die Bundesagentur für Arbeit zustimmen muss.

Bisher können Flüchtlinge Praktika nur absolvieren, wenn es niemanden aus Deutschland oder EU-Ländern gibt, der den Platz haben will. Diese sogenannte Vorrangprüfung gilt 15 Monate lang und soll nun entfallen.

Der Beschluss geht laut Bundesarbeitsministerium zurück auf Vereinbarungen aus den Bund-Länder-Gesprächen im Juni. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) sagte nach der Kabinettssitzung, das Tor zum Arbeitsmarkt werde ein Stück weiter geöffnet. Sehr viele Flüchtlinge, die nach Deutschland kämen, würden dauerhaft bleiben. Arbeit sei ein zentraler Schlüssel, ihnen Anschluss an die Gesellschaft zu ermöglichen.



Die Erleichterung gilt für Pflichtpraktika und für Orientierungspraktika von bis zu drei Monaten, die Voraussetzung für eine Ausbildung oder ein Studium sind sowie für ausbildungs- bzw. studienbegleitende Praktika. Die Änderung ist Teil einer Reihe von Erleichterungen beim Zugang zum Arbeitsmarkt. Als nächstes sollen jugendliche Flüchtlinge ein Aufenthaltsrecht für die Dauer ihrer Ausbildung erhalten.