Von den Geschiedenen entscheide sich gegenwärtig nur noch rund knapp die Hälfte (48 Prozent) für eine erneute Eheschließung, ermittelten die Bevölkerungsforscher. Vor einem Vierteljahrhundert waren es noch deutlich mehr als 60 Prozent. Für den Rückgang sei vor allem der Wandel der Lebensformen verantwortlich, erläuterte das Institut. "Die Ehe ist zwar nach wie vor die wichtigste Form des partnerschaftlichen Zusammenlebens, sagte Jürgen Dorbritz vom Bundesinstitut. Sie werde jedoch zunehmend durch alternative Formen wie nichteheliche Lebensgemeinschaften oder Beziehungen ergänzt.
Dass man auch unverheiratet zusammenleben kann, dieser Ansicht sind mittlerweile sehr viele Menschen. 2012 hatten in einer Studie 71 Prozent der Befragten im Alter zwischen 20 und 39 Jahren die Meinung geäußert, dass es in Ordnung sei, wenn ein Paar dauerhaft ohne Trauschein zusammenlebt. Daran lasse sich ablesen, dass nichteheliche Lebensformen inzwischen eine sehr hohe gesellschaftliche Akzeptanz haben, folgern die Bevölkerungsforscher.