Auch die österreichischen Städte Graz und Steyr sowie Debrecen in Ungarn erhielten den Titel. Weitere Bewerbungen seien angekündigt. Angesichts der großen Zahl der Teilnehmer-Städte komme der Netzwerkarbeit besondere Bedeutung zu, sagte Bischof Michael Bünker, Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirche in Europa. Dabei gehe es vor allem darum, die Kontakte zu den Städten und Institutionen, aber auch zwischen diesen herzustellen und zu pflegen.
"Unsere Aufgabe ist es, die Städte bei der Vermarktung ihres vielfältigen Angebots rund um das Reformationsjubiläum bestmöglich zu unterstützen und es einem breiten Publikum zugänglich zu machen." Aus Deutschland tragen den Titel nunmehr Bretten, Coburg, Crailsheim, Eisenach, Emden, Heidelberg, Konstanz, Regensburg, Schmalkalden, Schwäbisch Hall, Speyer, Torgau, Tübingen, Wertheim, Wittenberg, Worms und Wuppertal.
Die Initiative "Reformationsstadt Europas" zielt auf Partnerschaften zwischen Kirchen und Kommunen. Die Kooperationen umfassen die Bereiche Kunst, Kultur und Tourismus sowie Geschichte und Spiritualität. Verknüpft ist das Projekt zudem mit dem "Europäischen Stationenweg", über den die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) europaweit 67 Orte ab November 2016 in das Reformationsjubiläum einbinden will.
Bundesweit wird das Reformationsjubiläum mit einer Festveranstaltung am 31. Oktober 2016 in Wittenberg eröffnet. Zu den Planungen für das Jubiläumsjahr gehören neben dem Stationenweg, eine Weltausstellung der Reformation sowie ein großer Festgottesdienst zum Abschluss des 36. Deutschen Evangelischen Kirchentages im Mai 2017. In dem Jahr feiern die evangelischen Christen den 500. Jahrestag des Thesenanschlags in Wittenberg. Die Veröffentlichung der Ablassthesen Martin Luthers (1483-1546) gilt als Ausgangspunkt der Reformationsbewegung.
Die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa umfasst 94 protestantische Kirchen, darunter lutherische, reformierte, unierte, methodistische und vorreformatorische Kirchen. Sie gewähren sich mit der Leuenberger Konkordie von 1973 Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft. Die Gemeinschaft vertritt rund 50 Millionen Christen.