Das ökumenische Gedenken in der KZ-Gedenkstätte galt auch dem katholischen Priester Otto Neururer, der ein Jahr nach der Ermordung Schneiders in dem Lager bei Weimar von den Nazis umgebracht wurde
Schneider kam am 18. Juli 1939 als eines der ersten "Blutopfer" der Bekennenden Kirche durch brutale Misshandlung und eine Überdosis Strophanthin in Buchenwald ums Leben. Der 1897 geborene Theologe stammte aus dem Rheinland und wurde wegen seiner konsequenten Ablehnung des NS-Regimes 1937 in dem Konzentrationslager bei Weimar inhaftiert.
Vorausgegangen waren Auseinandersetzungen innerhalb seiner Landeskirche und Gestapo-Haft in Koblenz. In Buchenwald wurde er im berüchtigten "Bunker" gefangen gehalten, weil er sich geweigert hatte, die Nazi-Fahne zu grüßen. Aus seiner Zelle im Torgebäude am Appellplatz wandte er sich bei Häftlingsappellen wiederholt an die Mitgefangenen und sprach ihnen Mut zu.
Der Tiroler Priester Otto Neururer (1882-1940) wurde von der Gestapo verhaftet, nachdem er 1938 in Götzens bei Innsbruck die Trauung eines NSDAP-Mitglieds mit einer Frau aus seiner Gemeinde abgelehnt hatte. 1939 wurde er zunächst im KZ Dachau und später in Buchenwald inhaftiert.
Wegen Seelsorge unter Mithäftlingen kam er im Mai 1940 ebenfalls in Arresthaft im "Bunker". In seiner Zelle wurde er von der SS an den Fußgelenken aufgehängt, bis nach 34 Stunden Todeskampf am 30. Mai der Tod eintrat. Papst Johannes Paul II. sprach Neururer 1996 selig.