Schätzungen zufolge würden rund 100 Millionen Christen wegen ihres Glaubens verfolgt, sagte der Leiter von "Open Doors Deutschland", Markus Rode, am Samstag in Karlsruhe. Die Lage der Christen werde in vielen Regionen immer schwieriger. Das Vorrücken islamistischer Gruppen sowie die zunehmende Radikalisierung von Teilen der Bevölkerung in Afrika, Asien und dem Nahen Osten bedrohe die Religionsfreiheit. Christen erlebten Schikane, Unterdrückung und Gewalt.
Hilfswerk startet Nothilfeprojekt für Syrien und den Irak
Die finanzielle Unterstützung der Vereinten Nationen und großer Nichtregierungsorganisation in der Flüchtlingshilfe lasse stark nach, kritisierte Rode. Daher könnten Millionen von Flüchtlingen im Irak und in Syrien nicht mehr ausreichend versorgt werden. Nahezu täglich erreichten die christliche Organisation Hilferufe von überlasteten Kirchennetzwerken, die sich um die Flüchtlinge kümmern. Das christliche Hilfswerk startete am Wochenende ein Nothilfeprojekt für Flüchtlinge in Syrien und im Irak in Höhe von zehn Millionen Euro.
"Open Doors" ist seit 60 Jahren in mehr als 50 Ländern im Einsatz für verfolgte Christen. In Zusammenarbeit mit den Kirchen vor Ort werden den Angaben nach Selbsthilfe-Projekte, Nothilfe-Programme, Schulungen, Hilfen für Gefangene sowie Familien ermordeter Christen unterstützt. In Karlsruhe feierte das Hilfswerk mit Sitz im hessischen Kelkheim sein 60-jähriges Bestehen.