Welkers Theologie entfalte, "wie Gottes machtvolle Gegenwart im Geist auch heute noch verstanden und wahrgenommen werden kann". Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Wann er verliehen wird, steht noch nicht fest. Die UEK ist ein konfessioneller Zusammenschluss innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Welker stelle sich den "Herausforderungen von Postmoderne und Pluralismus unter Bewahrung eines reformierten Profils", heißt es in der Begründung der Jury. Wie kaum ein anderer Theologe seiner Generation suche der 67-Jährige zudem das Gespräch mit anderen wissenschaftlichen Disziplinen. Dabei bringe er Grundentscheidungen der Theologie Karl Barths (1886-1968) mit den Fragestellungen anderer Fächer ins Gespräch.
Der Karl-Barth-Preis wird alle zwei Jahre von der UEK für ein herausragendes theologisch-wissenschaftliches Werk oder für ein herausragendes Wirken in Kirche und Gesellschaft im Sinne der Barmer Theologischen Erklärung von 1934 verliehen. Die zentrale theologische Äußerung der Bekennenden Kirche unter dem Nazi-Regime richtete sich gegen Theologie und Kirchenregime der "Deutschen Christen". Zu den früheren Preisträgern gehören Eberhard Jüngel, Karl Lehmann, Johannes Rau, Jürgen Schmude und Wolfgang Huber.
Welker ist zurzeit Seniorprofessor an der Universität Heidelberg. Als Geschäftsführender Direktor des Forschungszentrums Internationale und Interdisziplinäre Theologie organisiert er internationale Forschungsgruppen, in denen die Theologie ins Gespräch mit der Philosophie, mit den Natur- und Wirtschaftswissenschaften und der Rechtswissenschaft tritt. Von 1987 bis 1991 hatte Michael Welker den Lehrstuhl für Reformierte Theologie in Münster inne, von 1991 bis 2013 war er Professor für Systematische Theologie in Heidelberg.