Arp Schnitger zählt zu den wichtigsten Orgelbauern der Barockzeit. In keiner Region finden sich nah beieinander so viele seiner Orgeln wie in der Obstbauregion zwischen Stade und Hamburg.
Zum Auftakt ist am 2. Juli in der historischen St.-Cosmae-Kirche Stade an der dortigen Hus-Schnitger-Orgel ein Konzert geplant. Weitere Höhepunkte sind ein "Orgelwandelkonzert" in zwei Kirchen, ein "Kinderorgeltag" und am 5. Juli zum Abschluss der Geburtstagsfeiern ein szenisches Kirchen-Spiel unter der Frage "Was pfeift denn da?" in Mittelnkirchen.
Um die 180 Orgeln gebaut
Zwar ist der genaue Geburtstag von Schnitger nicht überliefert. Es wird aber angenommen, dass er am 2. Juli 1648 in Schmalenfleth in der Wesermarsch zur Welt kam. 1678 übernahm er nach dem Tod seines Lehrmeisters Berendt Hus dessen Werkstatt in Stade. Bereits vier Jahre später verlegte er seine Werkstatt nach Hamburg, um in der St.-Nicolai-Kirche sein größtes Werk zu bauen.
Nach Angaben von Experten stammen zwischen 170 und 180 Orgeln aus den Werkstätten des ersten europaweit tätigen Orgelbauers. Von Hamburg aus exportierte Schnitger seine Instrumente zunächst in den norddeutschen Raum und in die Niederlande, später auch nach Russland, England, Spanien und nach Portugal.
Eine Schnitger-Orgel, die 1701 in Hamburg erbaut wurde, gelangte sogar in die brasilianische Stadt Mariana. Heute gibt es noch 31 echte Schnitger-Orgeln, die meisten in Norddeutschland. Am 28. Juli 1719 wurde der Orgelbaumeister in der St.-Pankratius-Kirche von Hamburg-Neuenfelde begraben.