Bis auf den letzten Platz war jeder Stuhl besetzt. Und draußen vor der Tür verfolgten weitere Besucher den Gottesdienst über Lautsprecher. Fröhlich wurde es, auch nachdenklich. Parrerin Brigitte Straßner hatte die Leitung des Feierabendmahls. Ortspfarrer Joachim Wolfer half ihr dabei. Beide gestalteten das Feierabendmahl mit Gästen aus Asien und Osteuropa.
"Die Leitung des Zentrum Regenbogens hatte für die kurz zuvor stattfindenen Veranstaltungen ausländische Gäste eingeladen, die über ihre Situation im Land als Lesben und Schwule und Transgender berichtet haben. Wir haben sie eingeladen, mitzufeiern und auch ihre Bitten und ihre Erfahrungen mit uns zu teilen", sagt Wolfer.
"Wenn viele Menschen zusammen kommen und Lieder miteinander singen, kann was passieren und das ist im Gottesdienst geschehen", erzählt Pfarrer Wolfer weiter. Die Menschen, die gekommen sind, waren fröhlich und diese Fröhlichkeit zog sich durch das Feierabendmahl, das statt wie angekündigt eine Stunde, über zwei Stunden miteinander gefeiert wurde. Die Besucher kamen aus aller Welt: Von den USA bis aus Hongkong. Daher wurde der Gottesdienst zweisprachig gehalten, gesungen wurde zusätzlich in englischer Sprache. Der Chorgesang von Queerubim, der erste überregionale queere Chor für Geistliche Musik, berührte die Herzen vieler Menschen.
Miteinander wurde der Bibeltext Römer 12, 9-16 gelesen. Die Zeile, die einem wichtig erschien, sollte mit kräftiger Stimme vorgetragen werden. So wurde dieser Bibeltext, mal leiser, mal lauter, aber stets im Miteinander vorgetragen. Auch das Teilen von "Freude und Leid" wurde im Miteinander praktiziert. Kurzerhand taten sich überall drei oder vier Menschen zusammen, die sich meist zuvor noch nicht begegnet sind, und teilten ihre Freude und ihr Leid. Denn: "In geschwisterlicher Liebe sind wir einander zugetan, in gegenseitiger Achtung kommen wir einander vor!" Der Gottesdienst endete mit einem gemeinsamen Abendmahl."Und warum ist das gemeinsame Gottesdienstfeiern unter dem Regenbogen wichtig? "Gott hat die Vielfalt geschaffen und er segnete diese Vielfalt. Und wir wollen den Segen weitergeben und nich abbremsen, sondern einfach mit feiern", sagt Pfarrer Joachim Wolfer im Anschluss evangelisch.de