Damit finanzierten sie nicht nur die Arbeit in den Kirchengemeinden, sondern auch Seelsorge, Hospizarbeit, Obdachlosenhilfe und den interreligiösen Dialog, sagte die Theologin dem "Hamburger Abendblatt" (Mittwochsausgabe). Kirchliche Angebote würden gerade die Bereiche auffangen, in denen staatliche Finanzierung nicht mehr greift: "Oft genau dort, wo Menschen an den Rand gedrängt wurden und keine Lobby haben", sagte Fehrs.
Kirchenaustritte machten ihr dennoch Sorgen, sagte die Bischöfin. Organisationen hätten grundsätzlich ein Problem damit, dass viele Menschen nicht mehr bereit seien, sich institutionell zu binden. Das gelte für Gewerkschaften genauso wie für Vereine und Zeitungshäuser. "Niemand hat bislang ein Patentrezept gefunden, wie man diesem Trend entgegenwirken kann", sagte Fehrs.
Zugleich warnte sie davor, aus den Mitgliederzahlen vorschnell einen Bedeutungsverlust abzuleiten. "Von den Medien wissen wir: Es gibt auch so etwas wie Reichweite." So erreiche die Kirche zum Beispiel in Hamburg fast 30 Prozent aller Jugendlichen mit der Konfirmation. Und viele ließen sich dann taufen.