Nur ein solches Instrument ermögliche es "allen Kindern, unabhängig von der Familienkonstellation und vom Beschäftigungsstatus der Eltern unter gleichen Bedingungen aufzuwachsen", sagte Diakonie-Vorstand Maria Loheide am Freitag aus Anlass des Internationalen Kindertages am 1. Juni. Sie verwies darauf, dass 40 Prozent der alleinerziehenden Mütter und Väter Hartz IV beziehen. Deren Kinder hätten weit weniger Bildungsmöglichkeiten als die meisten Kinder in Paarbeziehungen.
"Ob Kinder in Deutschland in Armut leben müssen, hängt leider auch von der Familienform ab", betonte Loheide. Sie warb für die Grundsicherung, von der auch Urlaube, Sport- und Musikangebote oder etwa Kinobesuche bezahlt werden könnten.
Leider würden hierzulande die speziellen Bedürfnisse von Kindern bei der Berechnung des Existenzminimums sowie beim Unterhalt noch immer nicht ausreichend berücksichtigt. Daran werde auch die geplante Erhöhung des Kindergeldes und des Kinderzuschlages kaum etwas ändern, "weil ausgerechnet diese Kinder damit in der Regel nicht erreicht werden", betonte Loheide.
Die Caritas verwies aus Anlass des Aktionstages darauf, dass auch Flüchtlingskinder ein Recht darauf hätten, Kindertageseinrichtungen zu besuchen. "Leider gestaltet sich das in der Praxis oft schwierig: Die Gemeinschaftsunterkünfte liegen weit außerhalb und das Geld für die Fahrkarte zur Kita fehlt", sagte Präsident Peter Neher in Berlin.
Zudem seien die rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen häufig weder den Eltern noch den Einrichtungen klar. Auch fehlende Plätze in Kindertageseinrichtungen führten dazu, dass Flüchtlingskinder der Zugang verwehrt bleibe.
Dabei sei es gerade für Flüchtlingskinder besonders wichtig, einen Ort zu haben, an dem sie Normalität erleben, betonte der Präsident. "Viele dieser Kinder werden dauerhaft in Deutschland bleiben. Das Lernen der deutschen Sprache und die Bildungsangebote in der Kita unterstützen die frühe Integration der Kinder", sagte Neher.