Mit 30 zu 19 Stimmen überstimmte das Parlament am Mittwoch (Ortszeit) ein anderslautendes Veto von Gouverneur Pete Ricketts. Nebraska im ländlichen Mittleren Westen der USA gilt als konservativer Bundesstaat. 35 der 49 Parlamentsmitglieder sind Republikaner.
32 Abgeordnete von Nebraskas Parlament hatten vergangene Woche für die Abschaffung der Todesstrafe votiert, 15 dagegen. Gouverneur Ricketts legte daraufhin ein Veto ein, das nun überstimmt wurde. Ohne die Todesstrafe gebe es keine Garantie, dass verurteilte Mörder niemandem mehr Schaden antun, sagte Ricketts. Die römisch-katholischen Bischöfe von Nebraska kritisierten Ricketts' Veto. Die Todesstrafe habe keine abschreckende Wirkung, und sie diene dem Gemeinwohl nicht.
Um das Veto zu überstimmen, brauchten die Todesstrafengegner genau 30 Stimmen. Zwei Parlamentsmitglieder, die für Abstimmung votiert hatten, erklärten vor der mit Spannung erwarteten Entscheidung am Mittwoch, sie hätten ihre Meinung geändert.
Gegenwärtig befinden sich zehn Häftlinge in den Todeszellen von Nebraska. Die Reform ersetzt die Todesstrafe durch lebenslange Haft. Derzeit gibt es noch in 31 der 50 US-Bundesstaaten die Todesstrafe. Seit 2007 haben außer Nebraska die Staaten Maryland, Connecticut, New Mexico und New Jersey die Todesstrafe abgeschafft.