Der Preis sei eine Ehrung für einzigartige Menschen, die durch ihr Leben und ihr Engagement zu einer Inspiration für andere werden, sagte die Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, Selmin Caliskan: "Joan Baez und Ai Weiwei sind leuchtende Vorbilder, wenn es darum gehe, Machthabern zu trotzen und sich für Veränderungen einzusetzen."
Mit dem Preis würdigt Amnesty seit 2003 Aktivisten und Künstler, die sich durch ein herausragendes, langjähriges Engagement für die Menschenrechte auszeichnen. Laudatoren auf die beiden Künstler waren die Sängerin Patti Smith und der Direktor der Tate Gallery of Modern Art in London und designierte Intendant der Berliner Volksbühne, Chris Dercon.
Joan Baez habe den Großteil ihres Lebens dem gewaltlosen Einsatz für Bürger- und Menschenrechte gewidmet, hieß es in der Begründung. Mit ihrer faszinierenden Stimme und dem unerschütterlichen Engagement für friedliche Proteste und Menschenrechte habe die Sängerin seit über fünf Jahrzehnten ihre Stimme gegen Diskriminierung und Gewalt erhoben.
Zu Ai Weiwei hieß es, er lote als Künstler und Regierungskritiker in seinen Arbeiten immer wieder die engen Grenzen aus, die Meinungsäußerungen in China gesetzt sind, und thematisiere seine eigene Hafterfahrung. "Ai Weiwei erinnert uns daran, wie wichtig die Meinungsfreiheit für jede Gesellschaft ist und welche bahnbrechende Rolle die Kunst dabei spielen kann", so hieß es.
Zu den bisherigen Preisträgern des "Ambassador of Conscience Award" zählen unter anderem der frühere Präsident der tschechischen Republik, Vaclav Havel (2003), Südafrikas Ex-Präsident Nelson Mandela (2006) sowie der US-Schauspieler Harry Belafonte und die indische Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai (2013). Einer der Ehrengäste der Festveranstaltung war Ensaf Haidar, die Ehefrau des in Saudi-Arabien zu 1.000 Stockhieben verurteilten Bloggers Raif Badawi. Sie rief dazu auf, sich für die Freilassung ihres Mannes einzusetzen.