Das berichtet die Tageszeitung "Die Welt" (Dienstagsausgabe) unter Berufung auf den neuesten Quartalsbericht der Minijobzentrale in Bochum. Besonders betroffen ist danach Ostdeutschland: Sachsen-Anhalt und Thüringen verzeichnen in den ersten drei Monaten die stärksten Rückgänge mit 7,7 und 6,6 Prozent. Im Bundesschnitt beträgt das Minus 3,5 Prozent - und ist damit viermal so groß wie ein Jahr zuvor. Im Vorjahresvergleich sank die Zahl der geringfügig Beschäftigten um 2,8 Prozent oder knapp 190.000 auf 6,6 Millionen.
Damit bestätigen sich dem Bericht zufolge die schlimmsten Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute, die vor einem Wegfall der Minijobs durch den Mindestlohn, vor allem in Ostdeutschland, gewarnt hatten. Im April hatten die Forscher einen Rückgang um 220.000 in diesem Jahr vorhergesagt. Im Gegenzug dürften aber auch 50.000 sozialversicherungspflichtige Stellen entstehen. Bezogen auf Branchen sind die meisten Arbeitsplätze im Handel (minus fünf Prozent) und im verarbeitenden Gewerbe (minus 4,4 Prozent) verschwunden.
Der Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde war zum Jahresbeginn eingeführt worden. Von der Einführung der flächendeckenden Lohnuntergrenze profitieren nach Angaben des Bundesarbeitsministeriums rund 3,7 Millionen Beschäftigte.