Zu dem regionalen Christentreffen an Pfingsten erwarten die Veranstalter etwa 20.000 Teilnehmer. Zum Abschluss am Pfingstsonntag wollen der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann und der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad einen ökumenischen Leitfaden unterzeichnen, der die ökumenische Zusammenarbeit der protestantischen und katholischen Kirchengemeinden festigen und ausbauen soll.
Der ökumenische Kirchentag ist nach den Worten des katholischen Bischofs Wiesemann nicht nur an "kirchliche Insider" gerichtet, sondern wird auch ein Signal für Menschen aussenden, denen der Glaube und die Kirche bisher wenig bedeuten. Der evangelische Kirchenpräsident Schad wünscht sich im Blick auf das Reformationsjubiläum 2017 "ein Christusfest in ökumenischer Weite, bei dem wir die reformatorische Wiederentdeckung des biblischen Christuszeugnisses als Zentrum unseres Glaubens feiern werden".
Die Gottesdienste des Kirchentags und seine vielfältigen geistlichen Angebote sollen nach dem Willen der Veranstalter Räume der Gottesbegegnung eröffnen. Theologische Vorträge und Workshops werden darüber hinaus aufzeigen, was ökumenisch bereits möglich ist, wo noch ökumenische Potenziale brachliegen und welche Hindernisse auf dem Weg zur vollen Einheit zu überwinden sind.
Die ökumenische Zusammenarbeit hat in der Pfalz und Saarpfalz eine lange Geschichte. Spätestens seit den 1960er Jahren begannen das Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz ökumenisch zu denken und zu handeln. Sichtbarer Ausdruck dieser Entwicklung war in den Kirchengemeinden das Entstehen der ökumenischen Sozialstationen ab 1971.
Sowohl das Bistum Speyer als auch die pfälzische Landeskirche sind in ihrer heutigen Form durch Entscheidungen des Wiener Kongresses 1815 entstanden. So kommt es, dass beide Kirchen genau das gleiche Gebiet des ehemaligen bayerischen Rheinkreises abdecken, was in Deutschland eine Seltenheit ist.