"Sie würden sonst auf dem offenen Meer ein Schifffahrtshindernis für andere Boote darstellen", sagte der Sprecher des Deutschen Marineverbands Seenotrettung, Fregattenkapitän Alexander Gottschalk, der "Bild am Sonntag". "Zum anderen könnte es sein, dass wir ein leeres Boot aus der Luft irrtümlich als ein in Seenot befindliches Boot wahrnehmen und hinfahren, um es zu retten."
Alle Flüchtlinge würden vor der Aufnahme auf die Marineschiffe auf Waffen und gefährliche Gegenstände kontrolliert, fügte Gottschalk hinzu. Bei der Überfahrt nach Italien schlafen die Flüchtlinge demnach an Deck unter Planen. Das sei bei 20 Grad im Sommer durchaus machbar, sagte der Fregattenkapitän.
Seit dem 5. Mai kreuzen die deutschen Marineschiffe "Hessen" und "Berlin" vor der libyschen Küste, um die Rettung von Bootsflüchtlingen zu unterstützen. Die Verbesserung der Seenotrettung war ein zentrales Ergebnis des EU-Krisengipfels nach einem erneuten Bootsunglück mit vermutlich mehr als 800 Toten im Mittelmeer.