Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, würdigte in einem Gottesdienst im fränkischen Rummelsberg die Arbeit der Diakonie. Die Einrichtungen der evangelischen Wohlfahrt müssten sich heute auf einem Sozialmarkt behaupten, "der kein Erbarmen kennt", sagte der bayerische Landesbischof anlässlich des 125-jährigen Bestehen der Rummelsberger Diakonie. Daraus resultiere eine der "größten geistlichen Herausforderungen, die die Diakonie in ihrer ganzen Geschichte zu bewältigen hatte".
Bedford-Strohm verwies auf diakonische Einrichtungen, die vor dem Aus stünden, weil sie den Spagat zwischen eigenen moralischen Ansprüchen und wirtschaftlichen Anforderungen nicht mehr schafften. Veränderungen würden aber auch Chancen bergen, sagte der Landesbischof. Bevormundende Modelle gehörten der Vergangenheit an. Auch bei der Kirche habe man verstanden, dass "Freiheit nicht zuallererst eine Bedrohung bewährter Ordnung ist".
Die Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer, wertet den Himmelfahrtstag als unverzichtbares Bindeglied in der Beziehung von Gott und Mensch. "Die Himmelfahrt ist ein Stück der Erlösungsgeschichte, die Gott in seinem Sohn mit uns Menschen hat: Jesus Christus nimmt den Tod auf sich und schenkt uns dafür die Möglichkeit, in seiner Gnade zu leben", sagte Schwaetzer nach Angaben der EKD im HR-Fernsehen.
Himmelfahrt, 40 Tage nach Ostern, fällt stets auf einen Donnerstag und ist in Deutschland gesetzlicher Feiertag. Der Tag wird häufig mit Gottesdiensten im Freien begangen. Biblische Grundlage von Christi Himmelfahrt ist neben dem Markus- und Lukas-Evangelium das erste Kapitel der Apostelgeschichte im Neuen Testament. Dort steht, dass der nach seiner Kreuzigung vom Tod auferstandene Jesus Christus vor den Augen seiner Jünger in den Himmel auffuhr: "Eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken" (Apostelgeschichte 1,9).
Über 700 Gläubige nahmen am Donnerstag in Berlin an einer Himmelfahrtsprozession teil. Dazu hatten sich die Berliner Domgemeinde und die Kirchengemeinde St. Petri-St. Marien zunächst zu einem gemeinsamen Gottesdienst getroffen. Anschließend zogen die Gläubigen samt Sängerknaben und Musikanten teils auf Kutschen zur Marienkirche, wo der zweite Teil des Gottesdienstes stattfand.