Es solle ein internationaler Notfall-Pool aus einsatzbereiten Ärzten geschaffen werden, um im Ernstfall schneller reagieren zu können, sagte Merkel am Montag in Berlin bei einer Diskussion mit Jugendlichen aus aller Welt im Vorfeld des G-7-Gipfels. Zudem müssten die Gesundheitssysteme in Entwicklungsländern weiter gestärkt werden.
Spätestens beim Gipfel der 20 wichtigsten Schwellen- und Industrieländer (G-20) im Jahr 2017 solle ein Modellplan für den Notfall durchgespielt werden, sagte die Kanzlerin. Sie werde zudem mit Vertretern der Pharmaindustrie sprechen, um Forschung für Medikamente gegen armutsspezifische Krankheiten zu fördern.
Jugendliche fordern mehr Einsatz für Umwelt und Gerechtigkeit
54 Jugendliche aus 19 Ländern forderten in einer gemeinsamen Erklärung die G-7-Staaten auf, den Umweltschutz und eine nachhaltige Entwicklungspolitik voranzubringen. Sie verlangten die Einrichtung von Jugendkonzilen in allen Ländern, die in kontinuierlicher Zusammenarbeit mit Politikern an der Förderung von Entwicklungsländern mitwirken.
Zudem forderten sie einen verbindlichen Einsatz der Industriestaaten gegen Kinderarmut weltweit. Als eine weitere wichtige Zukunftsaufgabe der Staatengemeinschaft sehen die Jugendlichen die Gleichberechtigung von Frauen und Mädchen sowie eine Stärkung der Bildungssysteme in armen Ländern.
Nach den Worten von Bundesjugendministerin Manuela Schwesig (SPD) sollen die Belange Jugendlicher bei den G-7-Gipfeln stärker zum Tragen kommen. "Wir müssen ihnen zuhören und sie einbeziehen", sagte Schwesig. Die Themen, die die Zukunft junger Menschen beträfen, dürften nicht über deren Köpfe hinweg besprochen werden.
Noch bis zum 14. Mai diskutieren die 54 Mädchen und Jungen in Berlin über die Themen des G-7-Gipfels, der am 7. und 8. Juni in Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen stattfinden wird. Die ausgewählten Jugendlichen sind in ihren Heimatländern in verschiedenen Vereinen und Jugendnetzwerken aktiv.
Der Jugendgipfel J-7 wird vom Familienministerium und dem Kinderhilfswerk Unicef organisiert und soll jungen Menschen die Möglichkeit geben, Ansprüche an die G-7-Vertreter zu stellen. Die Teilnehmer kommen aus den G-7-Staaten und weiteren EU-Ländern. Jugendliche aus Äthiopien, der Dominikanischen Republik, Liberia, Sambia, Senegal und Südafrika sollen die Perspektive von Entwicklungsländern einbringen.