Die Propsteikirche St. Trinitatis ist die Hauptkirche der Leipziger Katholiken und wurde in den vergangenen zwei Jahren für mehr als 15 Millionen Euro am Innenstadtring errichtet. Die Weihe durch den Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heiner Koch, wurde von Hunderten Gläubigen mit einem Festgottesdienst gefeiert. Unter den Ehrengästen waren Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) und der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovi?, der eine Grußbotschaft von Papst Franziskus überbrachte.
25 Jahre nach der friedlichen Revolution kehre die Propsteikirche in das Herz Leipzigs zurück, sagte Bischof Koch in seiner Predigt. Diese Kirche sei ein Haus der Gemeinschaft der Christen: "Ohne Sie, die Gläubigen, wäre der Neubau eine tote Hülle." Durch die Trinitatisgemeinde in Leipzig, "so lebhaft, so bunt, so vielsprachig" sie sei, werde der Bau zu einem lebendigen Ort des Glaubens und der Gemeinschaft. Doch die Kirche solle auch eine "Einladung an jeden Menschen hier in Leipzig sein".
Auch der sächsische Ministerpräsident würdigte den Kirchenneubau. Die Kirche schließe nicht nur eine Baulücke am Stadtring, sie schließe auch eine Lücke in Leipzig, sagte Tillich. "Mit dem neuen Gotteshaus werden Wunden geheilt, die Krieg und Diktatur im Stadtbild hinterließen."
Die derzeit mehr als 4.700 Mitglieder zählende Propsteigemeinde wächst seit Jahren beständig. Dabei sind nur etwa vier Prozent der mehr als 530.000 Leipziger Katholiken, rund 80 Prozent sind konfessionslos.
Die erste Hauptkirche der Leipziger Katholiken wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, sie befand sich in Sichtweite des jetzigen Standorts. Die 1982 geweihte Propsteikirche am Rosental weist schwere Bauschäden auf und soll nun verkauft werden. Sie war zu DDR-Zeiten nach jahrelangen Auseinandersetzungen mit den SED-Machthabern nur am Rande der Innenstadt und in sumpfigen Gelände genehmigt worden.