"Unser Fazit fällt durchwachsen aus", sagte Isar-Sprecher Stefan Heine dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag. "Wir haben sehr viel machen können, aber nicht alles, was wir gerne wollten." Die Helfer der Organisation Isar Germany hätten mit Suchhunden nach Verschütteten gesucht, in einem Krankenhaus mitgearbeitet, die Vereinten Nationen in der Einsatzleitung unterstützt und medizinische Ausrüstung ins Land gebracht. Außerdem hätten Sachverständige die Stabilität von Gebäuden in der Hauptstadt Kathmandu begutachtet. "Dadurch konnten sie Menschen die Angst davor nehmen, in beschädigte Häuser zurückzukehren."
Die Kritik in deutschen Medien, die Isar-Helfer hätten vor Ort nur herumgestanden, wies Heine zurück. "Davon kann nicht die Rede sein. Wir hatten am Anfang Probleme, unsere Ausrüstung ins Land zu bekommen." Das sei aber normal in Katastrophengebieten. Es sei generell schwierig gewesen, zuverlässige Informationen zu bekommen, wo dringend Hilfe gebraucht wurde. Grund dafür sei die Struktur des Landes: Teile des Landes in den Bergen seien nicht ausreichend erschlossen.
Im Bereich der medizinischen Hilfe habe die Organisation nicht so umfassend wie gewünscht tätig werden können. Hilfe hätten vor allem Menschen in entlegenen Bergdörfern gebraucht, berichtete Heine. "Dorthin konnten wir aber nicht kommen. Es standen nicht ausreichend Hubschrauber zur Verfügung. Und zu Fuß hätten wir unsere Ausrüstung nicht dorthin bringen können, denn dann wären wir vier bis fünf Tage unterwegs gewesen."
Die sieben Rettungshunde des Hilfswerks hätten keine lebenden Menschen unter den Trümmern gefunden, allerdings mehrere Leichen geortet, sagte Heine. In den Dörfern seien die Häuser überwiegend aus Lehm und Ziegeln gebaut. "Die Überlebenden konnten die Trümmer deshalb relativ leicht räumen. Sie hatten die Verschütteten bereits geborgen."
54 ehrenamtliche Helfer des Duisburger Hilfswerks waren in Nepal, darunter Rettungshundeführer, Experten zur Ortung Verschütteter, Bergungsexperten sowie Ärzte, Pfleger und Sanitäter. Seit Mittwoch sind alle Helfer wieder zurück in Deutschland. Soweit sie das gesehen hätten, habe sich die Situation in Nepal entspannt, berichtete Heine. "Wo wir waren, herrscht wieder weitgehend Normalität." Viele Menschen seien inzwischen in ihre Häuser zurückgekehrt. Bei dem Erdbeben am 25. April mit der Stärke 7,8 und den darauffolgenden Nachbeben kamen mehr als 7.500 Menschen ums Leben, über 16.000 wurden verletzt.