"Friedenssicherung bleibt auch 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges der vorrangige politische Auftrag der Staatengemeinschaft", heißt es in dem am Dienstag in Bonn veröffentlichten Aufruf: "Militärische Gewalt schafft keinen Frieden, sondern löst neue Konflikte aus." Unterzeichner des Aufrufs sind der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden, die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden sowie Vertreter von Landes- und Freikirchen.
Sie fordern in dem Papier Bundestag und Bundesregierung auf, die Mittel für zivile Friedenssicherung zu stärken, statt den Bundeswehretat zu erhöhen. Exporte von Kleinwaffen und Rüstungsexporte in sogenannte Drittstaaten dürften nicht genehmigt werden. Nötig seien außerdem eine "deutliche Erhöhung des humanitären Engagements in der Flüchtlingsaufnahme" und eine aktive Entwicklungspolitik, um Konfliktursachen in Krisen- und Kriegsgebieten zu bekämpfen. Zum Einsatz für Abrüstung gehöre die Bereitschaft zu einseitigen Schritten.
In ihrem Aufruf heben die Friedensbeauftragten die besondere Verantwortung Deutschlands angesichts von mehr als 60 Millionen Opfern des NS-Regimes und des Zweiten Weltkriegs hervor. Anlass der Erklärung ist auch der 60. Jahrestag des bundesdeutschen Nato-Beitritts am 9. Mai 1955.