Viele Staaten wollten ihre eigene Hilfe leisten, ihre eigene Flagge zeigen und ließen sich nicht durch die UN koordinieren, sagte Beck am Montag dem Deutschlandfunk. Das nationale Interesse stehe in manchen Fällen stärker im Vordergrund als die Bedürfnisse der Menschen. Dieses Problem bestehe also nicht nur bei kleineren Hilfsorganisationen, aber auch dort.
So seien etwa Rettungsteams nach Nepal gereist, obwohl sie nicht mehr gebraucht würden, kritisierte Beck. Dadurch sei die Infrastruktur des Landes völlig überlastet und tatsächlich benötigte Hilfen müssten zurückgestellt werden. Der Nothilfekoordinator betonte, am wichtigsten seien derzeit Planen, Decken und Zelte, um die Menschen unterzubringen. Anderenfalls drohten die Betroffenen in höher gelegenen Gebieten in der bevorstehenden Monsunzeit zu erfrieren. Aber auch Lebensmittel und Trinkwasser würden dringend benötigt.
Beck wies darauf hin, dass die Hilfe in Nepal besonders schwierig sei, allein wegen der Geographie. Es gebe Regionen, in denen ein Großteil der Menschen nur auf dem Luftweg erreicht werden könnten. "Es gibt zu wenig Helikopter, um die Leute zu erreichen", sagte Beck. "So bleibt die Hilfe oft beschränkt auf die Gebiete, die nahe der Straßen lieben, die noch mit Geländefahrzeugen erreicht werden können."
Durch das Erdbeben der Stärke 7,8 auf der Richter-Skala am 25. April kamen mindestens 7.200 Menschen ums Leben, mehr als 14.000 wurden nach UN-Angaben verletzt.