Im Oktober 2016 wird eine Delegation des Rates der EKD und der Deutschen Bischofskonferenz gemeinsam nach Israel reisen. Es ist eine "Pilgerreise", die explizit so heißt, und ein Teil der gemeinsamen Feiern zum Reformationsjubiläum sein wird. Bedford-Strohm wird aller Wahrscheinlichkeit nach dabei sein, wenn ihn die Synode im Herbst in Bremen wieder in den Rat der EKD wählt. Ein lutherischer Landesbischof geht mit Katholiken pilgern, obwohl Luther doch das Pilgern als "Narrenwerk" scharf kritisierte? Das geht, sagt Heinrich Bedford-Strohm. Das Pilgern habe sich in seiner Bedeutung von Luthers Zeiten bis heute wesentlich gewandelt.
"Pilgern ist neu entdeckt worden", erklärte der Ratsvorsitzende in der Synoden-Pressekonferenz. War das Pilgern zu Luthers Zeiten noch eine katholische Wallfahrt zur Erlangung von Vergebung, nennt Bedford-Strohm das Pilgern heute einen "dynamischen Weg", der dazu dient, sich des eigenen Glaubens zu vergewissern. "Es wird eine große Kraft entfalten, wenn die Kirchenleitenden zu den Quellen gehen, an die Orte, wo Jesus getauft und gekreuzigt wurde", sagt Bedford-Strohm. Die gemeinsame Reise mit den Katholiken ist ein weithin sichtbares Signal des gemeinsamen "Christusfestes" zum Reformationsjubiläum, das der Ratsvorsitzende in seinem Synoden-Bericht erneut ankündigte.
"Dass wir das gemeinsam tun, ist ein Riesenzeichen, dass wir neu auf Christus hören und uns von Christus neu ausrichten lassen", sagt Bedford-Strohm. Auf der Synode machte der Ratsvorsitzende mehrfach deutlich, dass die Kirchen zusammen mehr erreichen können als jede für sich. Die Zusammenarbeit mit den Katholiken ist dem bayrischen Landesbischof wichtig: "Nicht nur als PR-Aktion, sondern richtig ökumenisch offen, so dass wir gemeinsam auf Christus hören." Geht es nach Heinrich Bedford-Strohm, wird die geplante ökumenische Pilgerreise im Oktober 2016 das nach innen und nach außen bestärken.