Die Zahl der bei dem verheerenden Erdbeben in Nepal ums Leben gekommenen Menschen ist auf mehr als 6.200 gestiegen. Fast 14.000 Menschen wurden verletzt, wie der Nationale Katastrophenstab in Kathmandu am Freitagmorgen mitteilte. Tausende Menschen werden nach dem Beben der Stärke 7,8 am 25. April immer noch vermisst. Die nepalesische Regierung schätzt den Bedarf an Hilfe für den Wiederaufbau des Landes auf zwei Milliarden US-Dollar (1,8 Milliarden Euro).
Fünf Tage nach dem Erdbeben konnten die rund um die Uhr arbeitenden Such- und Rettungsmannschaften in der Hauptstadt Kathmandu am Donnerstag noch zwei Menschen lebend aus den Trümmern retten. Inzwischen geht die Chance, weitere Überlebende in den eingestürzten Gebäuden zu finden, jedoch gegen Null.
Finanzminister Ram Sharan Mahat erklärte, das Land benötige mindestens zwei Milliarden US-Dollar, um Wohnhäuser, Büros, Regierungsgebäude, Schulen und Krankenhäuser wieder aufzubauen. Er appellierte an die internationale Gemeinschaft, Nepal finanziell dabei zu unterstützen. "Dies ist nur eine erste grobe Schätzung, es wird dauern, bis das Ausmaß der Zerstörung erfasst ist und die Kosten des Wiederaufbaus bestimmt worden sind", sagte der Minister.
Besonders kritisch scheint die Situation in den ländlichen Gebieten des Himalaya-Staates zu sein: Tausende Dörfer sollen vom Beben zerstört oder von Erdlawinen verschüttet sein. In der Umgebung des Epizentrums nordöstlich von Kathmandu wurden nach Angaben des Roten Kreuzes bis zu 90 Prozent aller Häuser zerstört.