Der Eigenanteil für stationäre Pflegeplätze sei nach Berechnungen des Verbandes der privaten Krankenkasse seit dem Jahreswechsel zwischen 37 und 72 Euro im Monat gestiegen, teilte der Präsident des Arbeitgeberverbands Pflege, Thomas Greiner, am Donnerstag in Berlin mit. "Durch die Erhöhung des Mindestlohns für Pflegehilfskräfte am 1. Januar 2015 auf derzeit 9,40 Euro im Westen und 8,65 Euro im Osten sowie durch das gleichzeitige Inkrafttreten des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 Euro für alle Dienstleistungsbereiche in Pflegeeinrichtungen steigen die Personalkosten überproportional stark an."
Die Heimbewohner bezahlten die höheren Personalkosten in Form eines steigenden Eigenanteils, sagte Greiner. Der Eigenanteil ist vom Pflegebedürftigen selbst zu zahlen. Sind sie dazu finanziell nicht in der Lage, springen Familienangehörige oder das Sozialamt ein.
Der Präsident des Arbeitgeberverbandes, Greiner, rechnet damit, dass die Personalkosten in den nächsten Jahren weiter ansteigen werden. "Dies dürfte schon bald viele Pflegebedürftige, aber auch einen Teil der Sozialhilfeträger in den Kommunen und Kreisen, finanziell überfordern" sagte er voraus. Schon heute sei für viele Betroffene ein Pflegeplatz aus eigener Kraft kaum mehr bezahlbar.
Im Arbeitgeberverband Pflege sind die größten privaten Pflegeunternehmen in Deutschland und der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) zusammengeschlossen. In den über 8.500 Unternehmen im bpa sind rund 240.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.