"Wir treffen auf massive Schäden, vor allem in den Außengebieten der Hauptstadt Kathmandu", sagte I.S.A.R.-Sprecher Simon Pake am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd). Damit sei die medizinische Versorgung, die bereits vor dem Beben problematisch war, sehr schwierig geworden.
52 Helfer des Hilfswerks sind seit Dienstag in Nepal, darunter Rettungshundeführer, Experten zur Ortung Verschütteter, Bergungsexperten sowie Ärzte, Pfleger und Sanitäter. Das Team hat sieben Rettungshunde dabei und ist auf dem Weg zu einem Einsatz rund 60 Kilometer von der Hauptstadt entfernt.
Erschwerend für die Rettungsarbeiten sei, dass auf den Straßen viel Schutt liege: "Ein Durchkommen ist kaum möglich", sagte Pake in Duisburg. Viele Menschen schliefen unter freiem Himmel. Durch die starken Schauer seien einige vollkommen durchnässt. Das sei vor allem für die Kranken ein Problem. Für die Überlebenden sei auch die Versorgung mit Trinkwasser schwierig, sagte Pake. Unruhen in der Bevölkerung hätten die Mitarbeiter der Hilfsorganisation nicht beobachtet.
Bei dem Erdbeben am Wochenende kamen laut bisherigen Zahlen mehr als 5.000 Menschen ums Leben. Nach Schätzungen der Regierung könnten es bis zu 10.000 Tote sein. Mehr als acht Millionen Menschen sollen nach UN-Angaben von den Auswirkungen der Katastrophe betroffen sein.
UN bitten um Hilfe für Nepal
Mit einem internationalen Hilfsappell für Nepal wenden sich die Vereinten Nationen an die Welt. Die erhofften staatlichen und privaten Spenden sollen helfen, die schlimmste Not in den nächsten drei Monaten zu lindern, erklärte das Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe in Genf. Die UN wollten ihren Appell noch am Mittwoch in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu veröffentlichen, sagte Sprecher Jens Laerke dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Berichte über Unruhen wegen der schlechten Versorgungslage nach dem Erdbeben bestätigte Laerke nicht. Seinem Büro lägen keine entsprechenden Informationen vor. Die Zahl der Todesopfer lag am Mittwoch bei etwa 5.000, Tausende weitere waren verletzt. Mehr als acht Millionen Menschen sind nach UN-Angaben von der Katastrophe betroffen. Seit dem verheerenden Erdbeben am Samstag gab es eine Reihe heftiger Nachbeben.