Der frühere Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union wurde bei der Mitgliederversammlung am Sonntag zum Nachfolger von Elisabeth Raiser gewählt. Die Historikerin, die Präsidentin des ersten Ökumenischen Kirchentages 2003 in Berlin war, gibt das Amt nach fünf Jahren ab.
Reimers war nach Studium und Vikariat Direktor der Evangelischen Akademie Nordelbien. Als Leiter des Diakonischen Werkes Hamburg startete er mehrere Projekte gegen Armut und Obdachlosigkeit, die bundesweit Beachtung fanden. Der promovierte Theologe rief etwa 1993 die Obdachlosenzeitung "Hintz & Kunzt" ins Leben. Bekannt wurden auch das von ihm initiierte Spendenparlament, bei dem die Spender über den Einsatz des Geldes mitbestimmen können, und der Mitternachtsbus, der bedürftige Menschen nachts mit Decken und warmen Getränken versorgt.
Reimers war bis in die 80er Jahre in der Hamburger CDU aktiv, unter anderem als Mitglied der Hamburger Bürgerschaft. Von 1976 bis 1980 war er CDU-Bundestagsabgeordneter. Von 1999 bis zu seinem Ruhestand 2009 war er als EKD-Bevollmächtigter für Bundesregierung und Parlament ein wichtiger Ansprechpartner. Seit 2008 ist der Theologe Verwaltungsratsvorsitzender der Hamburger Stadtmission. Reimers ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Die 1958 gegründete Aktion Sühnezeichen setzt sich für die Wiedergutmachung der NS-Verbrechen ein und entsendet jährlich mehrere Hundert Freiwillige zu mehrmonatigen Friedensdiensten ins Ausland. Die jungen Männer und Frauen unterstützen in derzeit 13 Ländern Überlebende des Holocaust, arbeiten in Gedenkstätten mit oder betreuen Kinder sowie behinderte oder sozial benachteiligte Menschen.