Ein Schiff der italienischen Finanzpolizei brachte am Donnerstagmorgen rund 200 Menschen an Land. Das Patrouillenschiff hatte die Migranten, die in Schlauchbooten unterwegs waren, am Vortag vor der libyschen Küste aufgegriffen. Unter den Ankömmlingen sind vor allem junge Männer. Auch zahlreiche Minderjährige waren an Bord.
Nach ihrer Ankunft wurden die Afrikaner gesundheitlich untersucht. Zur Registrierung wurden ihnen Nummern auf die Hände geschrieben. Der örtliche Caritasverband überreichte jedem Flüchtling einen Osterkuchen in Form einer Taube.
Die Hilfsorganisation "Save the Children" beklagte anlässlich der jüngsten Ankunft, die Zahl der Kinder, die unbegleitet Italien erreichen, habe sich gegenüber dem vergangenen Jahr verdoppelt. Seit Januar seien acht Prozent der Flüchtlinge in Italien Kinder gewesen, sagte Gemma Parkin von der Hilfsorganisation.
Die 28 Staats- und Regierungschefs der EU treffen sich am Donnerstag in Brüssel, um über Konsequenzen aus den jüngsten Flüchtlingskatastrophen im Mittelmeer zu beraten. Die Staatenlenker wollen sich unter anderem darauf verständigen, die Seenotrettung deutlich auszubauen.