"Wie wir miteinander umgehen, gerade auch mit denjenigen, die uns fremd sind, daran zeigt sich unsere eigene Menschlichkeit und Mitmenschlichkeit", sagte Junkermann am Sonntagabend beim Friedensgebet in der Tröglitzer Kirche. Die Andacht findet regelmäßig seit Beginn der asylfeindlichen Aktivitäten im Ort im Januar statt.
Sie sei sehr froh, dass es Menschen in Tröglitz gebe, die "nicht schweigen oder einfach mit den Schultern zucken", sagte Junkermann. Im Friedengebet könnten die Menschen einander Mut machen und zeigen, "dass sie nicht allein sind in ihrem persönlichen Wunsch nach einem friedlichen und menschlichen Zusammenleben". Junkermann dankte ausdrücklich allen Menschen, die bei ihrem Einsatz für Fremde und Schutzsuchende "öffentlich Gesicht zeigen".
In Tröglitz wurde am Osterwochenende ein Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft verübt, in der 40 Asylbewerber untergebracht werden sollten. In dem Dorf bei Zeitz schüren vor allem NPD-Vertreter seit längerem Stimmung gegen die Unterbringung. Anfang März war der ehrenamtliche Ortsbürgermeister Markus Nierth wegen Anfeindungen zurückgetreten.