Für die Bekämpfung des Hungers seien verbindliche globale Regeln notwendig, erklärten die Menschenrechtsorganisation Fian und das entwicklungspolitische Inkota-Netzwerk am Montag in Berlin. Die G-7-Staaten aber verweigerten sich dem Vorhaben, ein verbindliches Abkommen zur Ahndung von Menschenrechtsverletzungen durch transnationale Konzerne zu erarbeiten. Deutschland hat in diesem Jahr die Präsidentschaft der Gruppe der sieben wichtigsten Industriestaaten (G-7) inne.
"Da die meisten Konzerne aus den G-7-Ländern stammen, müssen gerade Deutschland, USA und Co. Flagge zeigen", erklärte Jan Urhahn von Inkota. Doch die G-7-Staaten mauerten bei dem im UN-Menschenrechtsrat diskutierten Abkommen. Fian und Inkota äußerten sich mit Blick auf ein G-7-Dialogforum am Montag in Berlin, zu dem auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet wird. Anfang Juni findet auf Schloss Elmau in Oberbayern der G-7-Gipfel der Staats- und Regierungschefs statt.
Die Entwicklungsorganisationen fordern auch die Unterstützung einer UN-Erklärung zu den Rechten von Kleinbauern, die den größten Teil der rund 800 Millionen Hungernden weltweit ausmachten. Die öffentlichen Investitionen in kleinbäuerliche Landwirtschaft müssten deutlich erhöht werden, erklärte Urhahn.
Scharfe Kritik übten Fian und Inkota an der 2012 von den G-7-Staaten ins Leben gerufenen sogenannten "Neuen Allianz für Ernährungssicherheit". Unternehmer säßen da mit Regierungspolitikern am Tisch, und mögliche Interessenkonflikte mit Agrarkonzernen wie Monsanto oder Bayer würden nicht thematisiert.