Erfolgsfaktoren seien unter anderem Bildung, Arbeit, das duale Ausbildungssystem und bürgerliches Engagement, sagte Wulff am Donnerstagabend in Reinbek bei Hamburg. Wulff sprach im Krankenhaus Reinbek im Rahmen der "Reinbeker Frühjahrvorträge".
Die deutsche Sprache und Einbürgerungen seien für die Integration wichtig, aber nicht entscheidend, gab Wulff zu bedenken. Frankreich habe größere Probleme mit der Integration, obwohl dort die Mehrheit der Einwanderer aus Nordafrika französisch spricht und auch die französische Staatsbürgerschaft besitzt. Offensichtlich fördere die alltägliche Begegnung mit Ausländern die Integration. So sei in Baden-Württemberg, wo etwa jeder Vierte ausländische Wurzeln habe, die Integration bislang besser gelungen als in Sachsen, wo kaum Ausländer lebten.
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Deutschland sei aufgrund des demografischen Wandels in Zukunft dringend auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen, sagte Wulff. Der Arbeitskräftemangel könnte auch dann nicht behoben werden, wenn alle Arbeitslosen, Frauen und Menschen bis zum Alter von 70 Jahren arbeiten würden.
Die historischen Erfahrungen Europas könnten nach den Worten Wulffs für den arabischen Raum hilfreich sein bei der Bewältigung der aktuellen Konflikte. Die Gewalt zwischen muslimischen Sunniten, Schiiten und Aleviten erinnere an die Gewalt zwischen Katholiken und Protestanten im 30jährigen Krieg (1618-1648). Die Konsequenz dieser blutigen Erfahrungen seien Aufklärung, Säkularisation und Religionsfreiheit gewesen.