Unter dem Motto "Cranach, Luther und die Bildnisse" werde anhand von mehr als 100 Arbeiten die Darstellung des Reformators durch Lucas Cranach den Älteren (1472-1553) und seine Werkstatt nachgezeichnet, sagte Burghauptmann Günter Schuchardt am Dienstag in Eisenach.
Martin Luther (1483-1546) habe sich ausschließlich von Cranach und seinen Söhnen porträtieren lassen, sagte Schuchardt. Diese Porträts seien bis heute die Grundlage für die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Reformator. Die Wissenschaft unterscheide von den ersten Darstellungen von 1520 bis zu Luthers Tod sieben Porträttypen. Sie reichen von Luther als Augustinermönch, mit Doktorhut und als Junker Jörg über Hochzeitsbilder, Porträts von Mitstreitern und den gealterten Luther bis zu den Totenbildnissen. Diese unterschiedlichen Darstellungen seien nach der Reformation als Mittel der Propaganda zur Verbreitung der neuen Lehre entstanden, sagte Schuchardt.
Ergänzt wird die Ausstellung durch spätere Beispiele der Malerei und Grafik bis in die Gegenwart, darunter von Künstlern wie Lovis Corinth, Ernst Barlach, Heinz Zander oder Jost Heyder. Daneben zeigt die jüngere Kunst einen zunehmend freieren Umgang mit dem Thema - wie etwa der knapp einen Meter hohe Plastik-Luther des 1950 geborenen Künstlers Ottmar Hörl.