Weder beinhalteten die betroffenen Seiten negative Inhalte noch förderten sie einen radikalen Islam, kritisierten die Journalisten laut Berichten der "Jakarta Post" (Onlineausgabe) vom Dienstag. Das Informationsministerium hatte angekündigt, rund 20 Internetportale zu blockieren, weil diese eine Radikalisierung von Muslimen beförderten.
Die Redakteure forderten die Behörden auf, die bereits gesperrten Seiten wieder freizugeben. Die Portale berichteten nicht selbst über den "Islamischen Staat" (IS), sondern sammelten lediglich in anderen Medien verbreitete Informationen über die Terrormiliz.
Nach Schätzung der Indonesischen Regierung kämpfen Dutzende Bürger des Landes für den IS in Syrien und dem Irak und könnten nach einer Rückkehr eine Gefahr darstellen. Sie könnten demnach die meist zersplitterten extremistischen Bewegungen im Inselstaat neu beleben. Experten beziffern die indonesischen IS-Mitglieder auf etwa 200.
Indonesien ist das größte muslimische Land der Welt. Von den rund 250 Millionen Einwohnern sind knapp 90 Prozent Muslime. Die meisten von ihnen vertreten einen moderaten Islam. Für internationale Schlagzeilen sorgte jahrelang das regionale Terrornetzwerk Jemaah Islamiyah. Es war für eine Reihe Attentate verantwortlich, unter anderem für die Bombenanschläge auf der indonesischen Ferieninsel Bali im Oktober 2002. Damals starben 202 Menschen.