Rassismus sei kein ausschließlich rechtsextremes Phänomen. Der alltägliche Rassismus komme aus der Mitte der Gesellschaft, sagte Kolat am Donnerstag in Berlin. Anlass ihrer Äußerungen ist der jährliche Internationale Tag gegen Rassismus am 21. März (Samstag).
"Die 'Pegida'-Demonstrationen, aber auch rassistische Äußerungen auf dem Schulhof oder rassistische Witze am Arbeitsplatz haben dieselbe Wurzel: Intoleranz, Vorurteile und Anfeindungen", betonte die Senatorin. So etwas sehe nicht gleich rechtsextrem aus, "aber es ist deshalb nicht harmlos". Dagegen helfe nur Wachsamkeit und Zivilcourage.
Rassismus zeige sich in ganz unterschiedlicher Form: "Menschen erleben oft tagtäglich unmittelbare Diskriminierungen auf dem Arbeitsmarkt, dem Wohnungsmarkt oder im Bildungssystem", sagte Kolat weiter. Alltagsrassismus schränke die gesellschaftlichen Teilhabemöglichkeiten von bestimmten Personengruppen stark ein. Dies sei ein ernsthaftes Problem, das Politik und Gesellschaft gleichermaßen herausfordere. "Das dürfen wir nicht verharmlosen", betonte die Senatorin.
Zugleich verwies Kolat auf die Landesantidiskriminierungsstelle, die in Berlin verschiedene Maßnahmen zur Bekämpfung von Diskriminierung koordiniert. Im Berufsleben könnten aber auch Maßnahmen wie etwa ein "Anonymisiertes Bewerbungsverfahren" helfen. Damit werde verhindert, dass Bewerber schon allein wegen der Herkunft von vornherein ausgesondert werden. Im Mai soll die Auswertung eines Berliner Pilotprojektes dazu präsentiert werden, kündigte die Integrationssenatorin an.
Integrationssenatorin: mehr Zivilcourage gegen Rassismus
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Berlins Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) hat zu mehr Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit aufgerufen.
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