Knapp 2.000 Besucher sollen sich zu der Zeit in den beiden Gotteshäusern befunden haben, die etwa 500 Meter voneinander entfernt liegen. Zu den Anschlägen bekannte sich eine Splittergruppe der pakistanischen Taliban.
Es ist der schlimmste Angriff auf Christen in Pakistan seit 2013. Youhanabad ist die größte Siedlung von Christen im mehrheitlich muslimischen Land und hat über eine Million Einwohner. Nach dem Doppelanschlag kam es zu Protesten in Lahore und anderen Städten des Landes.
Im September 2013 waren bei einem Attentat auf die "All Saint's Church" in Peshawar mindestens 80 Menschen getötet worden. Radikal-islamische Terrorgruppen haben in den vergangenen Jahren ihren Kampf gegen andere Religionen in Pakistan verschärft. Auch Attentate auf Christen und Lynchmorde häufen sich. Christen machen rund zwei Prozent der pakistanischen Bevölkerung aus.
Ein Augenzeuge in Lahore berichtete dem Fernsehsender Dawn, er habe eine Explosion gehört und sei zum Ort gerannt, wo der Knall herkam. Er sah " wie ein Wächter mit einem Mann rang, der versuchte, in die Kirche einzudringen". Als ihm das nicht gelang sprengte sich der Mann in die Luft. Daraufhin lynchte die Menge in dem Viertel einen jungen Mann, den sie für einen Täter hielten. Entzürnte Einwohner nahmen vorübergehend drei Polizisten als Geiseln, bewarfen einen Bus mit Steinen und blockierten zeitweilig Straßen im Viertel.