Nach den Worten des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD) soll die jährliche Förderung von derzeit 48 Millionen Euro ab dem Jahr 2016 steigen. Vorgesehen sei ein Plus von voraussichtlich etwa vier Millionen Euro. Nach einem Treffen von Senat und Leitung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz hieß es am Montag, beide Seiten seien sich nahezu einig über eine Weiterentwicklung des zuletzt 2002 geschlossenen Vertrages.
Dieser regelt die Zuschüsse des Landes Berlin zum evangelischen und katholischen, aber auch zum Religionsunterricht anderer Religionsgemeinschaften. Der neue Vertrag soll nach den Worten Müllers eine Laufzeit von fünf Jahren haben. Der Regierende Bürgermeister nannte es "richtig und wichtig", das bisherige Vertragswerk weiterzuentwickeln. Anders als in anderen Bundesländern ist Religionsunterricht in Berlin lediglich ein freiwilliges, zusätzliches Fach.
Jeder vierte Schüler nimmt am Religionsunterricht eil
Die Vertragsunterzeichnung werde voraussichtlich in den nächsten Tagen erfolgen, sagte der evangelische Bischof Markus Dröge: "Wir sind ganz nah dran." Dröge wertete es als guten Schritt, dass nun eine feste Laufzeit für die Regelung der Zuschüsse vereinbart werden solle. Dies sei 2002 nicht möglich gewesen, so dass die Zuschüsse über Jahre eingefroren blieben - was gleichzeitig die Kirchen und andere Religionsgemeinschaften als Anbieter des Religionsunterrichts zunehmend unter Druck brachte. Im vergangenen Jahr (2014) nahmen Dröge zufolge 78.814 Schüler und damit annähernd jeder Vierte am evangelischen Religionsunterricht teil. Aktuell seien es mehr als 80.000 Schüler. Die Kirche stelle das Angebot mit Hilfe von rund 500 Religionslehrern sicher.
Weitere Themen des Treffens waren die Flüchtlingspolitik, die Planung für das 500. Reformationsjubiläum und den Kirchentag 2017 in Berlin, eine mögliche Olympia-Bewerbung der deutschen Hauptstadt und der Dialog der Religionen. Es war das erste Treffen von Senat und evangelischer Kircheleitung seit dem Amtsantritt Müllers als Regierender Bürgermeister.