Zweite Woche 2015: Du bist ein Talent!

7 Wochen Ohne
Du bist schön! Sieben Wochen ohne Runtermachen.
Zweite Woche 2015: Du bist ein Talent!
1 Kor 12,7–11
In einem jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen aller; dem einen wird durch den Geist gegeben, von der Weisheit zu reden; dem andern wird gegeben, von der Erkenntnis zu reden, nach demselben Geist; einem andern Glaube, in demselben Geist; einem andern die Gabe, gesund zu machen, in dem "einen" Geist; einem andern die Kraft, Wunder zu tun; einem andern prophetische Rede; einem andern die Gabe, die Geister zu unterscheiden; einem andern mancherlei Zungenrede; einem andern die Gabe, sie auszulegen. Dies alles aber wirkt derselbe "eine" Geist und teilt einem jeden das Seine zu, wie er will.

Liebe Mitfastende,

ich hoffe, Ihre erste Woche mit dem freundlichen Blick auf Sie selbst hat Ihnen gutgetan. Es ging ja darum, das eigene "Antlitz" anzuschauen und zu sagen: "Wunderbar gemacht!" In der zweiten Woche sollen wir unter die Oberfläche schauen, auf unsere "Talente", unsere Fähigkeiten. Dafür bekommen wir eine Liste, die der Apostel Paulus verfasst hat.

Erster Schritt: Die Talentliste des Paulus

Ich habe die Talente oder "Gaben", wie Paulus sie nennt, einmal unterstrichen, damit sie noch besser im Text zu finden sind. Paulus zählt hier die verschiedenen "Gnadengaben" oder auch "Geistesgaben" auf, die in der Gemeinde in Korinth gerade besonders beliebt waren. Dort hatte so etwas wie ein Wettkampf darüber begonnen, wer wohl die besten Talente, die besten "Charismen" besäße. Schauen wir uns einmal an, was für Gaben da zur Auswahl stehen:

Von der Weisheit reden
Von der Erkenntnis reden
Glauben
Gesund machen
Wunder tun
Prophetisch reden
Geister unterscheiden
Zungenrede
Zungenrede auslegen

Unter einigen dieser Talente können wir uns leicht etwas vorstellen, bei anderen ist das schon schwerer. Sie können ja mal in einem ersten Schritt schauen, welche dieser Gaben Ihnen am besten gefallen würde. Was hätten Sie am liebsten? Suchen Sie sich ruhig einmal drei Lieblings-Gaben aus, die Sie gern hätten, und kreuzen Sie die an.

Nun kommt es Paulus aber gar nicht darauf an, hier eine Liste der besten Talente aufzustellen. Im Gegenteil. Er betont in dem Text immer wieder: Es kommt darauf an, dass jede dieser Gaben von demselben Geist geschenkt wird. Gottes Geist steht hinter jedem dieser Talente, und es ist egal, welches du hast. Und dann kommt der letzte Satz unseres kleinen Ausschnitts: Der Geist Gottes "teilt einem jeden das Seine zu, wie er will". Also ist es Gottes Wahl, wem er welches Talent zukommen lässt. Und anscheinend bekommt auch jeder mindestens eine solche Gabe. Gott teilt "jedem das Seine zu". Schauen Sie die Liste noch einmal an. Gibt es eine Gabe darin, von der Sie sagen können: "Die habe ich"? Verzagen Sie nicht, wenn das nicht so ist, denn die Liste, die wir hier haben, ist keine abschließende. Es sind Beispiele, die Paulus hier nennt. Es gibt durchaus weitere Gaben, die der Heilige Geist verschenkt.

Zweiter Schritt: Die eigene Liste

Machen Sie also Ihre eigene Liste von gottgeschenkten Talenten. Fragen Sie sich bitte: Was ist eine gottgeschenkte Gabe, ein von Gott gegebenes Talent, das ich habe? Es soll also keine allgemeingültige Liste entstehen, sondern eine Liste von Talenten, von denen Sie sagen: Das habe ich von Gott bekommen. Hier haben Sie Platz für drei. Bestimmt gibt es mehr, und wenn Ihnen weitere einfallen, dann schreiben Sie die auf, wo immer Platz dafür ist.

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Dritter Schritt: Etwas aus dem Talent machen

Schauen Sie sich Ihre Liste noch einmal an und freuen Sie sich ausführlich daran. Das alles können Sie! Dann fragen Sie sich bitte selbst: "Was mache ich aus diesen Talenten?" Gibt es Umstände, die Sie daran hindern, die eine oder die andere Gabe zu nutzen? Was braucht es vielleicht, damit Sie diese besondere Gabe wieder zur Entfaltung kommen lassen? Fassen Sie einen Entschluss, was Sie für Ihr Talent tun wollen. Schreiben Sie Ihren Entschluss zur Talentpflege hier auf.

Vierter Schritt: Mein Talent für andere

Paulus schreibt über die Geistesgaben, weil es ihm darum geht, sich nicht nur daran zu erfreuen, was man alles kann. Er will den Wettstreit in Korinth unter dem Motto "Korinth sucht den Super-Charismatiker" beenden. Für Paulus ist selbstverständlich, dass jede Gabe dafür eingesetzt werden soll, den anderen Menschen in der Gemeinde Gutes zu tun. Gott verschleudert seine Gaben nicht, er verschenkt sie, damit wir etwas aus ihnen machen – zum Wohle aller. Darum schauen Sie Ihre Liste noch einmal an und fragen sich bitte: "Was davon kann ich für andere einsetzen?" Wie können Sie Ihre Talente so einsetzen, dass andere Menschen etwas davon haben? Wo gibt es hier Hemmnisse? Wie können Sie die ausräumen? Fassen Sie einen zweiten Entschluss und tragen Sie ihn hier ein.

Es geht noch weiter

Im Korintherbrief geht Paulus einen ähnlichen Weg, wie Sie ihn gerade beschritten haben. Er stellt in einem langen und wunderschönen Gedankengang all die Talente, die ein Mensch von Gott haben kann, neben ein anderes, das nicht auf der Liste der Korinther zu finden ist. Bei ihm ist das die Liebe. Darum gönnen Sie sich zum Schluss die Lektüre des nächsten Kapitels des ersten Korintherbriefs. Lesen Sie 1 Kor 13.

Ich wünsche Ihnen eine Woche voller Elan, Ihre Talente zu leben und gut einzusetzen!

Ihr Frank Muchlinsky