Er kündigte den noch unbekannten Tätern am Dienstag konsequente Strafverfolgung: "Wir werden Euch jagen, wir werden Euch kriegen, wir werden Euch verurteilen." Der Flüchtlingsbeauftragte des Landes, Stefan Schmidt, erklärte: "Wer mit solch unfassbarer Gewalt die Aufnahme von schutzsuchenden Flüchtlingen verhindern will, zeigt seine menschenverachtende Gesinnung."
Unbekannte hatten am Montag einen brennenden Benzinkanister in das hölzerne Zweifamilienhaus geworfen, in das sechs Flüchtlinge aus dem Irak einziehen sollten. Das Gebäude in dem schleswig-holsteinischen Ort ist nun unbewohnbar. Die Staatsanwaltschaft geht von einem fremdenfeindlichen Hintergrund aus. Innenminister Stefan Studt (SPD) versicherte, dass die Polizei derzeit mit Hochdruck ermittele.
Auch die evangelische Kirche verurteilte die Tat. "Die Symbolik ist beschämend", sagte Petra Kallies, Pröpstin im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg. Der Anschlag ziele "auf unser Verständnis von Gastfreundschaft und Fürsorge" und damit auf das Gebot der Nächstenliebe.
In Schleswig-Holstein ist es der zweite Brandanschlag auf eine Unterkunft für Flüchtlinge seit Jahresbeginn. Am 2. Januar mussten sechs Bewohner des Flüchtlingsheims in Grabau ihre Unterkunft wegen starker Rauchentwicklung verlassen, nachdem Unbekannte im Treppenhaus einen Nebeltopf gezündet hatten.