###mehr-artikel###In einer Predigt vor drei Wochen hatte der streng konservative Theologe das islamische Zuckerfest als "Blödsinn", Buddha als "dicken, fetten Herrn", die Lehre der katholischen Kirche als "ganz großen Mist" und Reliquien als "Dreck" bezeichnet. Zu Götzen und anderen Göttern sage Gott: "umhauen, verbrennen, hacken, Schnitte ziehen". "Sollten einige seiner Formulierungen die religiösen Gefühle anderer verletzt haben, so tut uns dieses leid und wir bitten auch im Namen von Pastor Latzel hierfür um Entschuldigung", sagte Fischer. Die Predigt habe sich nicht gegen andere Religionen gerichtet, sondern kritisiere eine Religionsvermischung, die sich in Kirche und Gesellschaft ausbreite. "Den Vorwurf, wir würden andere Religionen verhöhnen, weisen wir mit aller Entschiedenheit zurück."
Ähnlich hatte sich der Vorstand schon vor einigen Tagen geäußert. Pastoren, die sich jüngst mit Erklärungen und einer Protestaktion von Latzel distanziert hatten, kritisierte Fischer scharf. Sie müssten sich fragen lassen, ob sie sich noch Gott und dem biblischen Bekenntnis verbunden fühlten. In seiner Predigt sagte Latzel diesmal, die vergangene Woche "war nicht vergnügungssteuerpflichtig für mein Leben". Er finde aber Kraft in Gottes Wort. Mit Blick auf die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) werde er "ganz traurig". Sie sei zwar gesellschaftlich und diakonisch aktiv. Aber "eine Kirche, die nicht ausstreut das Wort Gottes, die verhungert".
Gottesdienst mit Polizeischutz
###mehr-links###Der Gottesdienst lief unter Beobachtung von Polizeibeamten, die sich gegenüber der Kirche in einem Mannschaftswagen postiert hatten. Das sei eine reine Vorsichtmaßnahme gewesen, sagte eine Sprecherin der Polizei dem epd. Es habe keine konkreten Hinweise auf Störungen gegeben.
Mitglieder der Kirchenleitung der Bremischen Evangelischen Kirche hatten sich in den zurückliegenden Tagen besonders für die beleidigenden Teile der Predigt von Latzel entschuldigt. Pastoren und Mitarbeitende der bremischen Kirche forderten disziplinarische Konsequenzen. Die Bremer Staatsanwaltschaft prüft, ob die Kanzelrede den Anfangsverdacht einer Straftat wie Volksverhetzung oder Beschimpfung einer Religionsgemeinschaft erfüllt. Im Internet und in Zuschriften erfährt Latzel dagegen großen Zuspruch.