Bischöfin Junkermann: "Pegida" verhöhnt christliche Symbole

Landesbischöfin Ilse Junkermann
Foto: dpa/Peter Endig
Ilse Junkermann: Asylsuchende in Deutschland seien "für Christen nicht Feinde, sondern Nächste".
Bischöfin Junkermann: "Pegida" verhöhnt christliche Symbole
Die evangelische Bischöfin Ilse Junkermann hat die Verwendung christlicher Symbole bei den "Pegida"-Demonstrationen in Dresden als Missbrauch scharf kritisiert.

Mitgeführte Kreuze in den Nationalfarben seien eine "Verhöhnung all dessen, wofür das Kreuz steht", sagte die Bischöfin der mitteldeutschen Kirche der "Thüringischen Landeszeitung" (Freitagsausgabe). "Pegida und Christsein geht nicht zusammen", sagte Junkermann.

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Auch nach Ansicht des katholischen Erfurter Bischofs Ulrich Neymeyr müssen sich Christen bei "Pegida" die Frage gefallen lassen, wie sie zu den Parolen gegen Ausländer und den Islam stehen. Asylsuchende in Deutschland seien "für Christen nicht Feinde, sondern Nächste, denen mit Zuwendung und nicht mit Ablehnung zu begegnen ist", sagte Neymeyr der Zeitung. Zudem seien allgemeine Kritik und "unscharfe Forderungen" für eine generelle Unzufriedenheit keine Lösung.

Die Demonstrationen zeigten jedoch auch ein "Versäumnis der Politik", stellte Junkermann fest. "Es fehlt das Eingeständnis, dass wir längst eine Einwanderungsgesellschaft sind und sein wollen." Notwendig sei eine offene Diskussion darüber, "was Integration bedeutet an Anpassung einerseits und Respekt vor anderen Kulturen andererseits". Dazu gebe es auch in den Gemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland "großen Handlungsbedarf", fügte die Bischöfin hinzu.