Nicht viele Menschen hätten so schwere Prüfungen bestanden wie Gauck, sagte der Schriftsteller bei einem Empfang parteinaher Stiftungen am Donnerstagabend in Berlin. Es sei nicht vielen gelungen, unter Bedingungen von Unterdrückung und Gewaltherrschaft ihr Menschsein zu bewahren. An der Veranstaltung aus Anlass des Geburtstags vom vergangenen Samstag nahmen auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und viele ihrer Minister teil.
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Das Staatsoberhaupt selbst äußerte sich bei einer Gesprächsrunde mit jungen Stipendiaten der Stiftungen. Dabei sagte er mit Blick auf die "Pegida"-Bewegung, Ängste vor Überfremdung habe es schon vor 25 Jahren gegeben. Er plädierte dafür, sich damit auseinanderzusetzen. Für eine bessere Akzeptanz von Demokratie müsse mehr in Kommunikation investiert werden.
Über sein Amt sagte Gauck: "Ich habe einen schönen Beruf." Er habe den sagenhaften Vorteil, dass er immer nur die guten Menschen treffe, etwa wenn sie Orden von ihm überreicht bekämen, erklärte er scherzhaft.
Die Hauptrede hielt der Friedensaktivist Grossman. Zum deutsch-israelischen Verhältnis führte er aus: "Es werden immer schwierige, emotionsgeladene und traumatische Beziehungen bleiben." Für den Holocaust gebe es und könne es keine Vergebung geben. "Es kann auch keine Heilung geben." Wenn sich Deutsche und Juden berühren, werde "immer die offene Wunde der Schoah klaffen".