Ankara weise die rechtlich unverbindlichen Forderungen anderer UN-Mitgliedsländer zurück, heißt es in einem Bericht des Menschenrechtsgremiums, der am Donnerstag in Genf veröffentlicht wurde.
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Die türkische Regierung sperrt sich dem Bericht zufolge gegen die Forderung, dass Religionen und Glaubensgemeinschaften Lehrer nach eigenen Grundsätzen ausbilden dürfen. Weiter sei Ankara nicht bereit, den Zugang zu Schulen in der Sprache religiöser Minoritäten zu verbessern.
Darüber hinaus lehne die Türkei es ab, dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel einen besseren rechtlichen Status zu gewähren, was Griechenland anmahnte.
In einer Debatte im Menschenrechtsrat hatte der türkische Vizepremier Bülent Arinc zuvor gesagt, Nicht-Muslime wie die griechisch-orthodoxe Minderheit seien keinen Repressionen ausgesetzt und dürften sich frei organisieren. Der Patriarch ist Ehrenoberhaupt von 300 Millionen orthodoxen Christen weltweit. Patriarchensitz in Istanbul.
Hingegen akzeptierte die Türkei Empfehlungen verschiedener Länder, wonach andere Bürgerrechte zu stärken seien. Die Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie die Meinungs- und Versammlungsfreiheit müssten voll zur Geltung kommen, hatten westliche Staaten verlangt. Dem UN-Menschenrechtsrat gehören 47 Staaten an, die immer wieder wechseln. Den Vorsitz hat in diesem Jahr der deutsche Botschafter bei den Vereinten Nationen in Genf, Joachim Rücker.