Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will den lange erwarteten Gesetzentwurf zur grundlegenden Neuordnung der Pflegestufen im Sommer vorlegen. Im kommenden Jahr solle die Reform dann in Kraft treten, sagte Gröhe der "Saarbrücker Zeitung" (Dienstagsausgabe). "Für die Umstellung auf die neue Pflegeeinstufung wird man in der Praxis ein Jahr benötigen, so dass eine flächendeckende Anwendung im Jahr 2017 erfolgen kann."
###mehr-artikel###
Die bisherigen drei Pflegestufen sollen durch fünf Pflegegrade ersetzt werden, um dem individuellen Bedarf besser zu entsprechen. Dabei soll die Rehabilitation stärker in den Mittelpunkt rücken. "Rehabilitation auch im Rentenalter kann helfen, länger selbstständig leben zu können", sagte Gröhe. Von den mehr als eine Million Begutachtungen im Jahr werde bisher durch den Medizinischen Dienst nur in 5.000 Fällen eine Empfehlung zur Rehabilitation abgegeben.
Das neue Verfahren sei zunächst umfassend getestet worden, erläuterte der Minister. Dazu seien seit 2014 insgesamt 4.000 Menschen parallel nach dem alten und dem neuen Begutachtungsverfahren eingestuft worden. "Die Ergebnisse zeigen: Das neue Verfahren funktioniert", sagte Gröhe.